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Der Schäuferlmann lauert im Wald

Herrsching - Wem einmal so richtig zum Gruseln zumute ist, der solle sich im Fichtenwald zwischen Herrschings Ortsteil Wartaweil und der Erlinger Höh’ auf die Suche nach dem verschwundenen Dorf Ramsee machen. Bis ins 19. Jahrhundert hinein lässt sich die Geschichte des Ortes nach verfolgen. Dann verlieren sich die Spuren. Ob Ramsee durch ein Großfeuer vernichtet wurde, oder – wie durch mündliche Überlieferungen behauptet wird – die Einwohner jämmerlich zugrunde gingen, weil sie dem Andechser Bier verfallen waren, bleibt dahin gestellt. Tatsächlich jedoch soll der so genannte Schäuferlmann sein Unwesen getrieben haben. Nachzulesen bei Pater Emmeran Heindl, der die Geschichte 1895 aufgeschrieben hatte. Beim Schäuferlmann handelte es sich um ein Gespenst, das verurteilt war, unter einem Brückerl bei Ramsee zu schaufeln. Vorbei kam nur, wer Weihwasser mit sich führte. Nach einem fidelen Abend habe ein mutiger Landwirt auf das geweihte Wasser verzichtet und sich ohne dieses auf den Heimweg gemacht. Da sei ihm bei der Brücke der Schäuferlmann erschienen, der ihn bis zu seinem Hofe gejagt und dann noch die Schaufel über den Kopf gezogen hatte. „Der Bauer musste sofort ins Bett und war acht Tage später eine Leiche“, schreibt Pater Emmeran Heindl. Als dann der Verstorbenen aus dem Haus getragen wurde, um nach Herrsching überführt zu werden, „fingen die Rosse des Leichenwagens ein solches Gewieher an“, dass sich laut Überlieferung „alles darüber verwunderte“. Heute erinnert an das verschwundene Dorf Ramsee ein Gedenkstein. Gelegentlich jedoch soll der Schäuflermann vom Wege abgekommenen Andechsbesuchern erscheinen und sie gar arg erschrecken.