Die Grafen von Toerring II |
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Seefeld – Noch bewohnte Seitz III. Graf von Toerring mit Gattin Dorothea von Losenstein und Gefolge die Burg in Seefeld alleine. Wie berichtet, handelte es sich beim Grafen um einen eher bodenständigen Mann, ein so genanntes Landei, der sich nicht viel um öffentliche Prunkauftritte scherte. In diese Idylle platzte Veit. Dessen Vater Georg IV., ein Bruder von Seitz III., war 1483 gestorben. Veit erbte damit die Hälfte des Besitzes in Seefeld. „Veit war bald entschlossen, das Schloss häufiger zu besuchen, als sein Vater“, stellt Autorin Jolanda Englbrecht in „Drei Rosen für Bayern – die Grafen zu Toerring von den Anfängen bis heute“ fest. Der ehrgeizige Neffe lernte schon früh schon am Herzoghof die „feine Sitte“ bis zur Perfektion. Eine Tatsache, die Onkel Seitz gar nicht schätzte. Vielmehr lästerte er über den Enkel und seine feinen Sitten naserümpfend ab. Höfling Veit wiederum machte Karriere und wird 1486 zum Rat und Diener von König Maximilian I. aufsteigen. Veit liebte nicht nur den Duft der großen weiten Welt, sondern er entwickelte auch eine Vorliebe für Prunk und Pracht. Bezeichnend für diese Neigung waren laut Englbrecht die Wappenbriefe, die er sich schon bald vom König ausstellen ließ. 1490 bekam er die Erlaubnis, sein Wappen zu modifizieren und den drei roten Rosen auf silbernem Grund auch das Emblem der ausgestorbenen Seefelder beizufügen – drei schwarze Wecken auf einem gelben Feld. Doch Veit gab sich immer noch nicht zufrieden. Schon 1491 schaffte er es, das Wappen erneut aufzupeppen und jetzt auch noch in einem kleinen Mittelschild das Wappen der ebenfalls erloschenen Grafen von Mögling einzufügen. Eine silberne Zange auf rotem Grund. Mit diesem Prunksiegel erregte Veit zumindest in Altbayern großes Aufsehen. Denn nicht einmal das Herrscherhaus führte damals ein dermaßen prächtiges Wappen. |
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