Kontakt Impressum Startseite
LEISTUNGEN AKTUELL ES WAR EINMAL... PUZZLESPASS WHOISWHO VITA und KONTAKT

Schifffahrtsverein feiert Jubiläum

Stegen (9. Mai 2004) – „Die Gröbers sind schon immer irgendwie unangenehm aufgefallen. Das scheint eine Eigenschaft unserer Familie zu sein“, nahm Niklas Gröber seine Vor- und auch Nachfahren aufs Korn. Anlass seiner launigen Rede in Stegen war die Jubiläumsfeier „25 Jahre Förderverein Südbayerisches Schifffahrtsmuseum“. Um auf die Bedeutung des „Schifferlfahrns“ bereits in früheren Zeiten aufmerksam zu machen, erzählte er vom alten Fischergeschlecht Gröber, deren männliche Abkommen zwecks der Brautschau stets hin- und herüber des Würmsee schippern mussten. Seit 1517 gebe es die Gröbers am Starnberger See, erzählte er. Und so richtig brav seien sie allesamt nicht gewesen.
Mit einer Überraschung warteten Gröbers Tochter, Liselotte Gigl und Bernrieds Altbürgermeister Walter Eberl auf. Eberl hatte angeregt, den fast 90 Jährigen Initiator des Vereins zum Ehrenvorsitzen zu ernennen. „Lieber Papi - und hier hast einen Apothekerschnaps, damit du uns noch lange erhalten und auch gesund bleibst“, überreichte Gigl unter Beifall der rund 200 geladenen Gäste die Ehrenurkunde, einen Blumenstrauß und ein Flascherl Schnaps. Dem „Oberschlawuzzibürgermeister von Bernried“, dankte Gröber für die Ehre und versicherte, auch weiterhin, wenn auch von hinten, anzuschieben. „Wir haben viel geleistet und auch viel erreicht. Das Ziel aber haben wir knapp verfehlt“ sagte Gröber. Dass das Schifffahrtsmuseum nun in Stegen entstehen soll, freue ihn ganz besonders. „Hier bin ich schon als kleiner Bub an der Hand meiner Mutter spazieren gegangen und sogar noch mit der alten Mooskuh gefahren“, erinnerte er sich. Die „Mooskuh“ war das erste Dampfschiff, das am 10. Mai 1880 die neue Amper-Schifffahrtslinie zwischen Inning und Grafrath eröffnete. Offiziell lief es unter dem Namen „Maria Therese“. Mooskuh wurde es im Volksmund genannt, weil der Signalton dem schrecklich klingenden Ruf der Rohrdommel glich.
Nach dem wehmütigen Rückblick versäumte es Gröber nicht, sowohl den Starnbergern als auch den Tutzingern die Leviten zu lesen. Mit viel Tricks und Hinhaltetaktik hätten sie es geschafft, das Schifffahrtsmuseum und auch den Erwerb der Dampfschiffs „Tutzing“ zu verhindern. Uli Singer